Aufbau des Spiels

Roller Derby ist ein sehr taktischer Sport, der in Runden gespielt wird. Eine Runde („Jam“) dauert maximal zwei Minuten. Gespielt wird auf einer ovalen, flachen Bahn, dem so genannten Track.

In einem Jam treten zwei Teams mit jeweils vier Blocker*innen und einer Jammer*in gegeneinander an. Die beiden Jammer*innen tragen Helmhauben mit einem Stern. Sie sind diejenigen, die für ihr Team Punkte sammeln können.

Die Jammer*innen starten hinter der Jammerline (hintere Startlinie). Die Blocker*innen zwischen der Pivotline (vordere Startlinie) und der Jammerline. Während eines Jams fahren die Blocker*innen beider Teams zusammen in einem „Pack“.

Punkte erzielen

Nach Anpfiff des Jams ist es die Aufgabe der Blocker*innen, ihrer eigenen Jammer*in zu helfen (Offensive) und gleichzeitig die gegnerische Jammer*in daran zu hindern (Defensive), an den Blocker*innen vorbei zu kommen.

Sobald die Jammer*in das Pack zum ersten Mal verlassen hat, erzielt sie  für jede überholte, gegnerische Blocker*in einen Punkt.

Grafik eines Tracks auf dem die Linien, die Team-Bänke, die Strafbank und die teilnehmenden Menschen eingezeichnet sind.
Aufbau und Maßes eines Spielfelds beim Roller Derby. Die Spieler*innen stehen hier in der Startposition.

Vollkontakt – Was ist erlaubt?

Darstellung der Zonen mit denen geblockt werden darf und wohin geblockt werden darf.

Das so genannte „Blocken“, also durch Vollkontakt eine gegnerische Spieler*in kontrollieren oder aus dem Spielfeld bringen. unterliegt strengen Regeln. Bei Missachtung werden Strafzeiten vergeben, bei grob fahrlässiger Missachtung droht der sofortige Ausschluss vom Spiel. Es darf nur mit bestimmten Zonen geblockt werden und wiederum nur auf bestimmte Zonen einer Gegner*in gezielt werden (s. Grafik).

Erlaubt ist das aktive Blocken mit den Schultern, den Hüften, dem Rücken, Gesäß oder der Vorderseite, ausgeschlossen sind die Unterarme ab der Ellenbogen.

Auch das Zusammenspiel (Schieben, Bremsen…) mit Spieler*innen aus dem eigenen Team ist gestattet. Festhalten ist hier erlaubt, solange die Verbindung der Arme keine Gegnerin am Vorbeikommen hindert.

Nicht erlaubt sind:

Festhalten, Schubsen oder Wegschieben einer Gegnerin mit den Armen, Ellenbogen oder Händen

das Blocken in den Rücken, an den Kopf/Hals

der Kontakt unterhalb der Oberschenkel wie zum Beispiel das Beinstellen

Spielszene
Spielszene | Foto: Michael Schrieber

Turniere, Freundschaftsspiele & Bundesliga

Das Logo von Roller Derby Deutschland

Neben der Weltmeisterschaft, gibt es mehrere größere, europäische Turniere. Die Teams von RuhrPott Roller Derby treten regelmäßig zu Freundschaftsspielen gegen deutsche und europäische Teams an.

Nachdem es 2013 noch ein entscheidendes Turnier um die Deutsche Meisterschaft in Stuttgart gab, hat sich Roller Derby Deutschland nun dafür entschieden, die Deutsche Meisterschaft in einem Ligensystem auszuspielen. Es gibt eine erste, eine zweite und zwei dritte Bundesligen. In einer Liga spielen bis zu sieben Teams.

Weitere Informationen zur Bundesliga und dem europaweiten Ranking findet ihr unter den Links:

Roller Derby Bundesliga
Europäisches Ranking


Woher kommt Roller Derby?

Ursprünglich im US-Amerika der 1930er Jahre von Leo Seltzer als wildes Ausdauerrennen mit rowdiehaften Einlagen ins Leben gerufen und zum TV-Hit etabliert, verschwand Roller Derby in den 1970ern wieder von der Bildfläche. Seit 2000 erlebte Roller Derby in Austin, Texas (USA) eine Renaissance als reiner, selbstorganiserter Frauensport – auf einer flachen Bahn (flat track) und auch auf einer Steilwandbahn (banked track) – verbreitete sich schnell in ganz Amerika.

Schließlich im Jahr 2006 kam Flat Track Roller Derby auch in Deutschland an. Seit 2009 wird auch im Ruhrpott, genau gesagt in Essen, Roller Derby als Frauensport auf einer flachen Bahn nach den Regeln der Women’s Flat Track Derby Association (WFTDA) gespielt. Die WFTDA ist der größte weltweit agierende Roller Derby Verband. Die RuhrPott Roller Girls spielen regelmäßig gegen andere Teams aus Europa.

Roller Derby erfreut sich weltweit einer rasant wachsenden Beliebtheit – zuerst als reiner Frauensport und seit kurzem auch als Männersport („Merby“) oder als Junior Derby für Kinder und Jugendliche. Bisweilen gründete sich in fast jeder größeren Stadt in Deutschland ein eigenes Frauen-Team und einige wenige Männerteams.


Der Weltverband „WFTDA“

Unser Verein ist Mitglied des Weltverbandes „Woman’s Flat Track Derby Association“. Der Verband gibt bspw. die offiziellen Regeln heraus (mehr dazu weiter unten) und richtet die Weltmeisterschaft aus. Weiter zur Webseite der WFTDA >


Was macht Roller Derby aus?

Der taktisch anspruchsvolle Teamsport trainiert die sportliche Kondition, Kraft und Agilität und zeichnet sich außerdem besonders durch eine starke Gemeinschaft sowie die Do-it-yourself-Organisation „by the skaters, for the skaters“ aus.